Zimmermann / Liszt / Mahler

Über die Veranstaltung

Eröffnet wird das Konzertprogramm mit Bernd Alois Zimmermanns "Photoptosis", das den Untertitel "Präludium für großes Orchester" trägt und in der Karriere des Komponisten eine entscheidende Rolle spielte. Es wurde 1968 geschrieben und wird nun zum ersten Mal in Ungarn aufgeführt. Photoptosis ist ein griechischer Begriff, der sich auf den Lichteinfall und die dadurch feststellbaren Farbveränderungen bezieht. Für den deutschen Komponisten und seine Komposition hat dieser Begriff natürlich eine Bedeutung im Medium von Klang und Ton, auch wenn Zimmermanns direkte Inspirationsquelle die monochromen Oberflächen der Wände des Foyers des Theaters in Gelsenkirchen waren. Nach der rauen, rohen Welt dieser Schöpfung des 20. Jahrhunderts folgt mit Liszts Klavierkonzert in A‐Dur eine große Wende. Dénes Várjon wird der Solist dieses "Concert symphonique" sein. Zum Abschluss werden wir ein weiteres Meisterwerk genießen, das mehr als einem Genre zuzuordnen ist. Zur Zeit seiner Komposition wurde Mahlers Das Lied von der Erde sowohl als Sinfonie als auch als Orchesterliederzyklus bezeichnet — unter anderem, weil der Komponist den Fluch der neunten Sinfonie fürchtete. Unabhängig von seiner Einordnung bietet das Werk — das mit Gesangsbeiträgen von Szilvia Vörös und Bernhard Berchtold aufgeführt wird — ein visionäres Panorama des Wunders der menschlichen Existenz, selbst in Momenten der Zerbrechlichkeit.