Orchesterkonzert: Mendelssohn, Mahler
Über die Veranstaltung
Mendelssohns weltberühmtes Violinkonzert und eine von Mahlers positivsten und vielleicht populärsten Sinfonien stehen auf dem Programm des ersten Konzerts des Budapest Festival Orchestra im Jahr 2025 in der Müpa Budapest. Der Solist des Konzerts, Renaud Capuçon, wird auf seiner Guarnieri‐Violine aus dem Jahr 1737 die tiefen und nuancierten Töne des Werks wiedergeben und dabei die Virtuosität an den Tag legen, die ihn zu einem Favoriten von Publikum und Kritikern macht. Auf einen anspruchsvollen Kopfsatz, eine lyrische Arie und ein Finale, das an einen Sommernachtstraum erinnert, folgt "eines der sieben Wunder der symphonischen Welt", wie Mahlers Fünfte nach ihrer Uraufführung 1904 in Köln einmal genannt wurde. Adagietto, das in der Verfilmung von Der Tod in Venedig seinen Siegeszug antrat, war eine Zugabe beim allerersten Konzert des BFO im Jahr 1983. Iván Fischer, der die Ungarische Mahler‐Gesellschaft gegründet hat, legt seither besonderen Wert darauf, die Werke des Komponisten zu präsentieren.
Nach seinem Violinkonzert, das er im Alter von dreizehn Jahren komponierte — nicht schlecht für sein Alter! — kehrte Mendelssohn erst nach mehr als anderthalb Jahrzehnten zu dieser Gattung zurück. Seine Arbeit wurde durch andere Projekte und Krankheiten behindert, und er beendete das Werk erst sechs Jahre später, im Jahr 1845. Obwohl er selbst ein hervorragender Geiger war, verließ sich der Komponist in technischen Fragen auf die Hilfe seines Geigerfreundes Ferdinand David, dem er das Stück schließlich widmete. Das Ergebnis war Mendelssohns letztes großes Orchesterwerk: ein einfach strukturiertes, aber durchaus innovatives Violinkonzert. Statt einer Orchestereinleitung steht der Solist am Anfang des ersten Satzes, und auch die virtuose Kadenz setzt früher ein, als es die Satzform vermuten ließe. Nicht nur der Geiger ist in diesem Stück ungeduldig: Die drei Sätze beziehen sich auch thematisch aufeinander und fließen nahtlos mit harmonischen Verbindungen, ohne jegliche Pausen. Nach dem langsamen Satz, der die Welt der Lieder ohne Worte heraufbeschwört, endet das Stück mit einem freudigen Finale, das mit einer Fanfare der Trompeten eingeleitet wird.
In der Programmbeschreibung ist die Angabe der Tonleiter von Mahlers Symphonie Nr. 5 etwas irreführend, denn das Stück, das in einem dunklen cis‐Moll beginnt, endet im Finalsatz in einer hell leuchtenden D‐Dur‐Tonart. Hier geht es nicht nur um Erleuchtung, sondern auch um einen Aufstieg, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne: Das fünfsätzige Werk beschreibt den Übergang vom Tod zum Licht. Im Gegensatz zu seinen früheren Sinfonien verzichtete der Komponist bei diesem Werk auf einen Chorsatz oder ein Chorprogramm. Das rein instrumentale Werk entstand 1902, in einer der produktivsten Perioden Mahlers, etwa zu der Zeit, als er Alma Schindler heiratete. Obwohl es keine Titel enthält, sind die Anweisungen in der Partitur sehr genau formuliert. Der Trauermarsch, der möglicherweise als nullter Satz interpretiert wird und an Beethovens Nr. 5 erinnert, soll "in gemessenem Tempo" und "streng" ausgeführt werden. Der zweite Satz, der den ersten Teil des Stücks abschließt, wird als "stürmisch" beschrieben. Obwohl dieser Satz den Schimmer von D‐Dur enthält, schließt er mit einer tief traurigen Note. Der "starke" Mittelsatz verwandelt den Ländler sowohl in einen angenehmen Tanz als auch in eine gespenstische Vision. Der dritte Teil ist ein Liebesgeständnis an Alma, beginnend mit dem weltweit bekannten "sehr langsamen" und "intimen" Adagietto für Streicher und Harfe, gefolgt von einem "spielerischen" und "frischen" Rondo‐Finale, das sofort und ohne Pause explodiert.