Orchesterkonzert: Brahms

Über die Veranstaltung

Erleben Sie mit Iván Fischer und Kirill Gerstein ein Brahms‐Konzert mit den Ungarischen Tänzen, dem Klavierkonzert Nr. 1 und der Sinfonie Nr. 1.

Die Brahms‐Reihe des Budapest Festival Orchestra wird mit einer Gegenüberstellung von zermürbender Suche und leichtem Erfolg fortgesetzt, da die Ungarischen Tänze den gewichtigen Kompositionen vorausgehen. Diesmal stehen die Premieren im Mittelpunkt: Die Reihe wird mit dem Eröffnungsstück der 21 Tänze eröffnet, gefolgt von dem grandiosen Klavierkonzert Nr. 1 des Komponisten. Nach zehn temperamentvollen Tänzen gibt der Ungarische Tanz Nr. 11, der den eher lyrischen Teil eröffnet, den Ton für Brahms' erste Symphonie an, die von dem Druck befreit ist, "eine Symphonie nach Beethoven zu schreiben". Der Solist des Konzerts, der russisch‐amerikanische Kirill Gerstein, wird von der internationalen Kritik als tiefgründiger und echter Charakter, als hypnotisierender Klangpoet, gelobt. Als einer der intelligentesten musikalischen Denker unserer Zeit wird er garantiert etwas Neues und Überzeugendes in der Musik entdecken.

Brahms veröffentlichte die vierhändige Klavierausgabe der 21 Ungarischen Tänze in zwei Phasen, verteilt auf vier Bände. Ede Reményi machte den Komponisten mit der ungarischen Romani‐Musik vertraut, insbesondere mit dem "csárdás", der die Tänze inspirierte, die Brahms als Adaptionen bezeichnete. Die Tänze waren ein sofortiger Erfolg, aber erst in ihren Orchesterbearbeitungen wurden sie wirklich bekannt. Von diesen Orchestrierungen stammen nur drei von Brahms selbst, darunter der wogende Ungarische Tanz Nr. 1, in dem Kontraste und musikalische Scherze im Vordergrund stehen. Die Melodien des melancholischeren Tanzes Nr. 11, der nach der Pause gespielt wird, stammen von Brahms selbst. Das Stück wird in der Orchestrierung von Iván Fischer aufgeführt.

Nachdem er 1854 Beethovens bahnbrechende "Neunte" gehört hatte, beschloss Brahms, seine eigene erste Sinfonie zu schreiben — in Beethovens Fußstapfen, in d‐Moll. Am Ende verwandelte er seine geplante Sinfonie Nr. 1 jedoch in eine Sonate für zwei Klaviere, bevor er sie in ihrer Gesamtheit überarbeitete und Teile davon in seinem Klavierkonzert Nr. 1 verwendete. Das Stück beginnt unglaublich dicht und in seiner Grundstimmung tragisch. Eine monumentale Orchesterexposition und ein reiches Klaviersolo, das zeitweise regelrecht mit dem Tutti‐Klang konkurriert, kennzeichnen den ersten Satz. Im Manuskript des geistlichen langsamen Satzes, der am ehesten als Porträt von Clara Schumann zu deuten ist, hat der Komponist die Worte "Benedictus qui venit in nomine Domini" (Gesegnet sei, wer im Namen des Herrn kommt) aufgenommen. Im Rondo‐Finale schließlich führt ein Klaviersolo das Thema ein, später enthält der Satz die einzige Kadenz des Stücks, bevor er mit einem ehrfurchtsvollen, feierlichen Schluss endet.

Die 1876 endlich vollendete Symphonie Nr. 1 von Brahms wird oft als "Beethovens Zehnte" bezeichnet, nachdem erste Versuche in einem Klavierkonzert geendet hatten. Letztendlich wurde das Stück in c‐Moll komponiert, was nicht auf Beethovens Neunte, sondern auf die ähnlich ikonische Symphonie Nr. 5 anspielt. Der beeindruckende, langsame Beginn des ersten Satzes packt jedes der Themen aus, auf denen die rasante zentrale Passage aufbaut. Auf den grundlegend dramatischen Satz folgt ein fließender, lyrischer und ausdrucksstarker langsamer Satz mit Violinsoli, die den Grundstein für das Violinkonzert legen. Im Scherzo stehen sanftes Lächeln und fast arrogante Kräfte nebeneinander, und das Finale reicht von einem Gefühl des Schreckens bis hin zum Ruf der Alphörner. In einer Hommage an Beethovens Ode an die Freude schließt das Stück mit feierlichen Chorälen ab.

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