Nixon in China: Deutsche Oper Berlin
Über die Veranstaltung
Die Deutsche Oper Berlin präsentiert Adams' "Nixon in China" in einer Inszenierung von Franziska Kronfoth und Julia Lwowski.
Zwei der mächtigsten Männer der Welt geben sich die Hand — und die Welt schaut zu. Mit ihrer Oper über den Staatsbesuch von US‐Präsident Nixon in China im Jahr 1972 haben der Komponist John Adams und die Librettistin Alice Goodman ein Ereignis der jüngeren Geschichte in Opernform gebracht. Ihnen schwebte eine "heroische Oper" vor, die von modernen Mythen und der Macht der Bilder erzählt. Diese Annäherung der beiden Systeme führte zu einem der dramatischsten Medienspektakel des 20. Jahrhunderts. Nixon selbst stellte es auf eine Stufe mit der Mondlandung. Die im Stil eines überspitzten satirischen Dokumentarfilms inszenierte Minimal‐Music‐Oper hält sich eng an die Protokolle des Staatsbesuchs und zeigt die überlebensgroßen Protagonisten zwischen Exhibitionismus, Hilflosigkeit und dem Wunsch nach gegenseitiger Verständigung.
36 Jahre nach der Uraufführung bringt die Deutsche Oper Berlin NIXON IN CHINA erstmals in einer szenischen Neuinszenierung nach Berlin. John Adams, einer der meistgespielten Komponisten unserer Zeit, ist neben Steve Reich, Philip Glass und Terry Riley einer der bekanntesten Vertreter der Minimal Music, die in den 1960er Jahren als Gegenentwurf zur europäischen Avantgarde entstand. Doch auch wenn Adams' bekannteste Oper als Paradestück dieses Musikstils gilt, entzieht sich das Werk in seiner Hybridität solch engen stilistischen Zuordnungen. Mit farbenprächtigen Orchestrierungen und tranceartigen Wiederholungen lässt der Klangmagier John Adams den Big‐Band‐Sound der Swing-Ära ebenso aufleben wie das Erbe der europäischen Klassik.
Das Musiktheaterkollektiv Hauen und Stechen um die Gründerinnen und Regisseurinnen Julia Lwowski und Franziska Kronfoth ist bekannt für seinen performativen Inszenierungsstil und seine zeitgenössischen, genreübergreifenden Theaterabende. In ihrer Inszenierung von NIXON IN CHINA konzentrieren sie sich vor allem auf den propagandistischen Aspekt des Gipfeltreffens, der so sensible Themen wie den Vietnamkrieg oder das angespannte Verhältnis zu Vietnam bewusst ausspart. Nach ihrem Abend mit Rossinis IL VIAGGIO A REIMS im Rahmen der Performance‐Reihe AUS DEM HINTERHALT kehrt das Kollektiv nun an die Deutsche Oper Berlin zurück und realisiert mit NIXON IN CHINA erstmals eine Produktion auf der großen Bühne.
Auf Englisch mit deutschen und englischen Übertiteln
Besetzung / Stab
Dirigent — Daniel Carter
Künstlerische Leitung — Hauen und Stechen
Regie — Franziska Kronfoth
Regie — Julia Lwowski
Bühnenbild — Yassu Yarbara
Kostümbild — Christina Schmitt
Lichtdesign — Henning Streck
Video — Martin Mallon
Chorus Master — Jeremy Bines
Dramaturgie — Carolin Müller‐Dohle
Chou En‐lai — Kyle Miller
Richard Nixon — Thomas Lehman
Henry Kissinger — Seth Carico
Nancy T'ang, Maos erste Sekretärin — Karis Tucker
Maos zweite Sekretärin — Arianna Manganello
Maos dritte Sekretärin — Davia Bouley
Mao Tse‐tung — Ya‐Chung Huang
Pat Nixon — Heidi Stober
Chiang Ch'ing, Maos Ehefrau — Hye‐Young Moon
Chor — Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchester — Orchester der Deutschen Oper Berlin