Haydn‐Mozart — 1

Über die Veranstaltung

Erleben Sie mit Gábor Takács‐Nagy die nächste Folge der Haydn‐Mozart‐Reihe mit Sinfonien und Konzerten der beiden großen Wiener Komponisten. Solist Dávid Bereczky am Horn.

Die nächste Folge der Haydn‐Mozart‐Reihe von Gábor Takács‐Nagy ist da! Zum Glück ist das symphonische Schaffen der beiden großen Komponisten der Wiener Klassik reichhaltig genug, um den Dirigenten zu inspirieren. Die "phantastische positive Lebensenergie und Vitalität" machen die Kunst der beiden Komponisten unerschöpflich, und der Dirigent sieht in ihrer Musik sogar ein geistiges Heilmittel. Den Abschluss des Konzerts bilden die erste der Pariser Sinfonien Haydns, die ihm den Weg zum internationalen Erfolg ebnete, und einer der Höhepunkte in Mozarts sinfonischem Schaffen, die "große" Sinfonie Nr. 40 in g‐Moll. Dazwischen hören wir Mozarts (Jagd-)Hornkonzert mit dem Solisten Dávid Bereczky. Der Musiker ist seit 2001 Mitglied des Budapester Festivalorchesters und hat bereits zahlreiche Werke als Solist aufgeführt.

1785 erhielt Haydn den Auftrag, sechs Sinfonien für die neu gegründete Konzertgesellschaft Concert de la Loge Olympique in Paris zu komponieren. Die Wiederbelebung der französischen Musikszene war für den Komponisten ideal: Er konnte endlich in einem größeren Rahmen denken, als es ihm am Hof des Grafen Esterházy möglich war. Die Sinfonie Nr. 87 war die erste der sechs Sinfonien, die seine Reifezeit einleiteten. Anstelle einer langsamen Einleitung gibt der Kopfsatz sofort die jubelnde Stimmung des Werks vor. Im verträumten Adagio stehen die Flöte, das Fagott und die Oboe im Mittelpunkt. Letztere spielt auch ein Solo in dem verspielten und intimen Trio des temperamentvollen Menuetts. Das Stück endet mit einem phantasievollen, unermüdlich energischen, freudigen Finale.

Mozarts Freund aus Salzburg, Joseph Leutgeb, zog 1777 nach Wien. Als Mozart vier Jahre später zu dem virtuosen Hornisten stieß, widmete er Leutgeb seine erste Wiener Komposition. In den folgenden Jahren schrieb Mozart vier Hornkonzerte und ein Quartett für seinen Freund. Er unterhielt (oder irritierte) Leutgeb mit einer Vielzahl von Anmerkungen und Kommentaren. Zum Beispiel schrieb er das Manuskript des Hornkonzerts Nr. 4 mit vier verschiedenfarbigen Tinten, vielleicht als Code für die Dynamik. Das Stück wurde offiziell für "Jagdhorn" geschrieben, was sich auf das in dieser Zeit verwendete Naturhorn bezieht, aber seine virtuosen Passagen fordern sogar Spieler mit modernen Instrumenten heraus. Im ersten und dritten Satz liegt die Herausforderung in der chromatischen Tongebung und den Verzierungen, während in der melodiösen Romanze der lyrische Ton eine Quelle der Schwierigkeit — und des Vergnügens — ist.

Knapp zwei Jahre später, im Sommer 1788, komponierte Mozart seine letzten drei Sinfonien. Die Es‐Dur‐Sinfonie, die "große" g‐Moll‐Sinfonie und die "Jupiter"-Sinfonie scheinen ein zusammenhängendes Ganzes zu bilden, in dem die verspielte Ouvertüre und das majestätische Finale durch eine dramatische Passage verbunden sind: ein für den Komponisten seltenes Moll‐Stück. Das Stück, das für Schumann "griechische Leichtigkeit" ausstrahlte, wird heute mit einem tragischen Ton wahrgenommen. Anstelle eines lauten Aufrufs zur Aufmerksamkeit beginnt der Kopfsatz mit einem leisen Gefühl der Aufregung und Erregung. Das ständige Verhör führt schließlich zu einem Abgrund, der an Don Giovanni erinnert. Nach den Seufzern des etwas tröstlichen langsamen Satzes folgt ein lebhaftes Menuett, gefolgt von einem Finale, das mit wilden Hörnern erklingt: zuweilen unheimlich, aber letztlich strahlend.

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