A. Dvořák, Stabat Mater im Stephansdom
Wien, Stephansdom — main
Über die Veranstaltung
Hören Sie Antonín Dvořáks "Stabat Mater", eine der ergreifendsten Vertonungen des mittelalterlichen Gedichts über das Leiden Marias angesichts ihres gedemütigten und misshandelten Sohnes am Kreuz.
Das Stück wurde erstmals in der hier aufgeführten Originalfassung für Chor, Solisten und Klavier komponiert, die einen entscheidenden Wendepunkt in Dvořáks Schaffen markiert und seinen tiefen persönlichen Schmerz widerspiegelt. In dieser Zeit musste Dvořák den Verlust seiner drei Kinder innerhalb kurzer Zeit betrauern, was die Komposition zu einem zutiefst intimen Ausdruck seines Schmerzes und seines Glaubens macht.
Die Instrumentation offenbart die emotionale Tiefe und spirituelle Dimension des Textes und ermöglicht eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Werk und dem Publikum. Sie bietet einen direkten Zugang zu den Wurzeln eines Werkes, das Weltruhm erlangen sollte und ein bewegendes Zeugnis menschlicher Trauer und Hoffnung bleibt.
Der Chor Ad Libitum mit der herausragenden Pianistin Kyoko Yoshizawa und renommierten Gesangssolisten unter der Leitung von Heinz Ferlesch wird diese Originalfassung von Dvořáks "Stabat Mater" im Stephansdom aufführen. Das lateinische Gebet aus dem Mittelalter, das als Sequenz des Marienfestes der Sieben Schmerzen und als Hymnus Eingang in die Liturgie fand, ist ein Appell an die Menschlichkeit und steht über jeder konfessionellen Tradition. Er verbindet die Passion Christi mit der Hoffnung auf die Auferstehung und ist daher eine tief bewegende musikalische Reflexion für die Fastenzeit und die Vorbereitung auf Ostern.
Programm
- Antonín Dvořák – Stabat Mater (op. 58, original version from 1876 for soloists, choir and piano) and motets for choir a cappella
Künstler
Dirigent: | Heinz Ferlesch |
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Tenor: | Hans‐Jörg Gaugelhofer |
Chor: | Chor Ad Libitum |
Sopran: | Maria Ladurner |
Alt: | Johanna Zachhuber |
Bass: | Günter Haumer |
Klavier: | Kyoko Yoshizawa |
Stephansdom
Der Stephansdom, der im 12. Jahrhundert errichtet wurde, ist ein Wahrzeichen Wiens. Das heutige Gebäude vereint romanische und gotische Stilelemente und steht an der Stelle von zwei früheren Kirchen. In den Türmen des Stephansdoms hängen 23 Glocken - die berühmteste heißt "Pummerin" und ist die zweitgrößte Kirchenglocke in Europa. Ein Highlight des Stephansdoms ist sein Ziegeldach, das mit farbenprächtigen Mosaiken verziert ist, die das Wappen der Stadt Wien darstellen. Besucher können den Nord- oder Südturm besteigen, um einen genaueren Blick auf das atemberaubende Dach zu werfen und die Aussicht auf die Stadt zu genießen. Auch die Katakomben des Doms - die Ruhestätte von etwa 10000 Seelen - sind ein Muss. Klassische Musik trägt häufig zum Zauber des Stephansdoms bei, wobei die Konzerte mit Musik von Vivaldi und Mozart die meisten Menschen anziehen.
Antonín Dvořák
Antonin Dvorak gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten Tschechen der Welt, da sein musikalisches Werk bereits zu Lebzeiten internationale Anerkennung fand. Er wurde 1841 in einem kleinen tschechischen Dorf als Sohn einer Metzgerfamilie geboren. Im Alter von 6 Jahren begann Dvorak, Geigenunterricht zu nehmen, und es wurde sofort deutlich, dass der Junge ein außergewöhnliches musikalisches Talent besaß. Später im Leben lernte er Klavier und Orgel und arbeitete gleichzeitig in einem Schlachthof. Nachdem Dvorak 16 Jahre alt geworden war, wurde er in die Prager Orgelschule aufgenommen, an der zukünftige professionelle Komponisten ausgebildet wurden. Nach seinem Abschluss blieb er in Prag, trat dem Orchester von Karel Komzak bei und begann, aktiv eigene Musik zu komponieren. Er hatte jedoch Mühe, über die Runden zu kommen, und musste immer wieder nebenbei arbeiten, indem er in Kirchen musizierte und privaten Musikunterricht gab. Schließlich wurde das Jahr 1874 zu einem Wendepunkt in seinem Leben, als er für seine 15 eingereichten Werke einen finanziellen Zuschuss aus einem österreichischen Preisausschreiben gewann. Dies ermöglichte ihm, das Orchester zu verlassen und sich ganz dem Komponieren zu widmen. In dieser Zeit schrieb er seine Slawischen Tänze, die Mährischen Duette und das Violinkonzert, die ihm einen durchschlagenden Erfolg bescherten. Im Jahr 1892 wurde er eingeladen, am New Yorker Nationalkonservatorium zu unterrichten, wo er bis 1895 blieb, bevor er in seine Heimat zurückkehrte. Er begann am Prager Konservatorium zu unterrichten und wurde später dessen Direktor. Bis zu seinem Tod im Jahr 1904 war er ein erfolgreicher und beliebter Komponist, sowohl in seinem Heimatland als auch in der ganzen Welt.
Adresse
Stephansdom, Stephansplatz 1 , Wien, Österreich — Google Maps