Ein Sommernachtstraum: Bayerisches Staatsballett

Über die Veranstaltung

Sehen Sie John Neumeiers Version von Shakespeares Schauspiel, das auf die Münchener Bühne zurückkehrt.

Das in und für das "Tanzland Deutschland" entstandene Meisterwerk eines Amerikaners beweist dessen choreographische Kraft, die sich in einer dramaturgischen Virtuosität entfaltet, wie sie sich vielleicht wirklich nur in Deutschland entwickeln konnte. Allein die Mischung der musikalischen Ebenen wäre eine Abhandlung wert. Felix Mendelssohn Bartholdys atmosphärische Sommernachtstraum‐Partitur als Klangbild der Menschenwelt, Györgi Ligetis sirenenhafte elektronische Orgelklänge zur Kennzeichnung der Feenwelt, und – für die Handwerker‐Szenen — zwerchfellerschütternde Opernparaphrasen auf einer Drehorgel, die die edelsten Melodien zum Gassenhauer werden lässt. Wie die musikalischen Welten mischt Neumeier — zusammen mit seinem Bühnen‐ und Kostümbildner Jürgen Rose – die historischen Bild‐Ebenen nicht weniger raffiniert. Was könnte zu Mendelssohns Klängen besser passen als ein liebevoll zitathaft eingesetztes Biedermeier‐Ambiente? Und wie ließen sich Antike, Märchen und Mythos kürzer ins Symbol fassen als im Bild des Olivenbaums?

John Neumeiers Sommernachtstraum ist und bleibt ein repräsentatives Meisterwerk des abendfüllenden klassischen Balletts, wie es nur im Deutschland der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts entstehen konnte. Es waren die Jahre, in denen Pina Bausch mit dem Tanztheater eine Gegenwelt und eine neue Form dieser Art des Erzählens gegenüberstellt, die jetzt ebenfalls abgeschlossen ist und sich der Überprüfung durch die Nachwelt aussetzen wird.

Choreographie und Inszenierung: John Neumeier
Bühne und Kostüme: Jürgen Rose
Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy
György Ligeti
Musikalische Leitung: Michael Schmidtsdorff

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