© Stan Hema Lash: Deutsche Oper Berlin
Berlin, Deutsche Oper Berlin — Main stage
Über die Veranstaltung
Eine Frau steht an der Schwelle des Todes und in einer scheinbar endlosen Kaskade brechen Fragen aus ihr hervor, die sich an ein geliebtes und begehrtes Gegenüber richten, das nicht mehr da ist. Erinnerungen an ein gelebtes Leben tauchen auf, an die Sehnsucht nach Liebe und Sex ebenso wie an das Scheitern ihrer Sehnsucht und die dahinter liegende Tragik des Todes. Die Figur der Frau zerfällt in vier verschiedene Facetten ihrer Persönlichkeit und wird in vier Schauspielerinnen aufgeteilt, die unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen einer Person darstellen. So entsteht ein Beziehungsgeflecht zwischen Sehen und Gesehenwerden, Berühren und Berührtwerden, Berühren und Berührtwerden, Verstehen und Verstandenwerden. Und es entfaltet sich ein sinnliches Spiel um Sex, Körper, Liebe und Tod — mit einem überraschenden Ausgang. Mit LASH schreibt die gefeierte deutsch‐britische Komponistin Rebecca Saunders ihre erste Oper und schafft, basierend auf den bildgewaltigen Texten des Videokünstlers und Schriftstellers Ed Atkins, ein Werk über die existenziellen Grunderfahrungen des menschlichen Körpers, mit dem wir in der Welt sind und sie gleichzeitig erleben und verstehen.
LASH wird vom irischen Regiekollektiv Dead Centre mit den beiden Regisseuren Ben Kidd und Bush Moukarzel, der Bühnen‐ und Kostümbildnerin Nina Wetzel und dem Videokünstler Sebastian Dupouey inszeniert. Dead Centre hat hier bereits 2023 die Weltpremiere von Giorgio Battistellis IL TEOREMA DI PASSOLINI inszeniert. Mit LASH gehen sie nun einen Schritt weiter in Richtung einer Opernästhetik, die sich im Spannungsfeld zwischen konkreter Narration und der Schaffung von eher abstrakten Wahrnehmungs‐ und Erfahrungsräumen und den darin entstehenden Hör-, Seh‐ und Gefühlswelten bewegt. In LASH werden daher großformatige, an Abstraktion grenzende Traumbilder ebenso zu sehen sein wie konkrete Momentaufnahmen aus dem in Fragmente zerfallenen Leben der Protagonistin. Es gibt den mikroskopischen Blick auf kleinste Körperdetails wie Wimpern, Hautschuppen oder Haare, vergrößert auf bühnenfüllendes Format, aber auch ein sich allmählich zusammensetzendes Puzzle eines Lebens mit seinen Wünschen und der Frage, inwieweit diese erfüllt sind, mit konkreten Begegnungen, Hoffnungen und Enttäuschungen.
Besetzung / Stab
Musikalische Leitung — Enno Poppe
Inszenierung — Dead Center
Bühne, Kostüme — Nina Wetzel
Beleuchtung — Jörg Schuchardt
Video — Sébastien Dupouey
Dramaturgie — Sebastian Hanusa
Schauspielerinnen — Anna Prohaska, Noa Frenkel, Sarah Maria Sun,Katja Kolm
Synthesizer — Christoph Grund, Ernst Surberg
E‐Gitarre — Adrian Pereyra
Orchester — Orchester der Deutschen Oper Berlin
Adresse
Deutsche Oper Berlin, Bismarckstraße 35 , Berlin, Deutschland — Google Maps
