Budapest Festival Orchester: Compassion — J. S. Bachs Matthäuspassion und andere Passionsgeschichten

Über die Veranstaltung

Tauchen Sie ein in die atemberaubende Architektur des Budapester Palastes der Künste und erleben Sie das ultimative Konzert, das Ihr Verständnis für klassische Musik wecken wird.

"Den Rahmen des Konzerts bildet Bachs Matthäuspassion, aber neben der Leidensgeschichte Jesu bringen wir auch unser Mitgefühl für andere unschuldige Opfer zum Ausdruck", bringt Iván Fischer die Essenz des Konzerts mit dem Titel Compassion auf den Punkt. Bei dieser Aufführung wird etwa die Hälfte von Bachs umfangreichstem Werk gespielt. Nach dem Eingangschor fügt das BFO nahtlos ein ergreifendes Zwischenspiel ein, das unsere heutige Zeit widerspiegelt, bevor es zu Bach zurückkehrt und ein dynamisches Wechselspiel erzeugt. Das Ergebnis? Eine lebendige und anregende musikalische Betrachtung der Welt. Aufgeführt wird die Passion vom geschätzten Gemischten Chor Cantemus, namhaften internationalen Solisten und Peter Harvey, der Jesus fesselnd verkörpert. Seine Darbietung wurde mit Beifall bedacht: Die Times findet ihn fesselnd, der Guardian lobt seine Tiefe, und das BBC Music Magazine lobt seine nuancierte Menschlichkeit.

Von Bachs zwei verbliebenen Passionen ist die Matthäuspassion der Höhepunkt der protestantischen Kirchenmusik. Obwohl sie heute oft allein wegen ihrer Musikalität genossen wird, war ihr eigentlicher Zweck funktional und rituell. Wie Fischer erläutert, diente sie als "geistlicher Ritus". Ursprünglich wurde es 1727 am Karfreitag aufgeführt, wobei die beiden Abschnitte durch eine einstündige Predigt unterbrochen wurden. Das Werk verschränkt Texte des Evangeliums, zeitgenössische musikalische Symbole und wiederkehrende Schlüsselwörter mit Gedichten von Christian Picander. Die Choräle machen deutlich, dass diese Passion nicht nur musikalisch brillant ist, sondern auch Lektionen des Mitgefühls und der Empathie vermittelt.

Iván Fischers innovative Interpretation, die bereits in Amsterdam großen Anklang fand, spiegelt diese ursprüngliche Absicht wider. Ausgewählte Szenen aus der Matthäus‐Passion machen Platz für eine Mischung aus Klassik, Folk, Jazz, Chorgesang und Filmmusik, die Bachs Kernbotschaften widerspiegeln. Im Wesentlichen schichtet Fischers Vision mehrere Geschichten von Leid und Mitgefühl in einen einzigen Abend, der sich so entwickelt, dass er für die heutige Zeit relevant bleibt.

Bachs Kompositionen tauchen nach den Zwischenspielen wieder auf und schaffen ein harmonisches Auf und Ab. Der zweigeteilte Chor und das Orchester erzeugen einen eindringlichen Stereoklang, der einen Diskurs zwischen den Massen widerspiegelt. Die Erzählung hält sich an das Matthäus‐Evangelium und enthält ergreifende Arien, die die Emotionen auf den Punkt bringen. Bachs kompliziertes musikalisches Gefüge, das eine Vielzahl von vokalen und instrumentalen Nuancen verwendet, verstärkt das Drama. So begleiten die Streicher die Abschnitte, in denen Jesus auftritt, mit anhaltenden Akkorden, die ihn hervorheben und seine Göttlichkeit unterstreichen. Bachs ikonische Choralvertonungen, vor allem in den entscheidenden Momenten der Geschichte, strahlen mehr als alle anderen Kompositionen eine göttliche Aura aus. Das "Compassion" gipfelt im Schlusschor, der die Stimmung einer geistlichen Oper widerspiegelt.

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