Brahms / Beethoven

Über die Veranstaltung

Auf dem Programm dieses Konzerts stehen zwei große Meisterwerke und ein Auftritt des russischen Geigers Sergei Krylov, der in Budapest stets mit begeistertem Beifall empfangen wird. Krylov spielt das Solo zu Brahms' Violinkonzert in D‐Dur, das der Komponist für seinen guten Freund, den aus Ungarn stammenden Virtuosen Joseph Joachim, schrieb. Obwohl das Konzert zu seiner Zeit von den Kritikern verachtet wurde, gilt es heute längst als unbestrittener Klassiker. An diesem Abend wird es mit einem Werk gepaart, das Beethoven zu Recht als "das größte Werk, das ich je geschrieben habe" bezeichnete. Die Missa Solemnis, die unter der Leitung von András Keller aufgeführt wird, war ursprünglich für die Amtseinführung von Erzherzog Rudolph — Beethovens brillantem ehemaligen Schüler — als Erzbischof von Olmütz gedacht. Allerdings nahm die Komposition immer monumentalere Ausmaße an, so dass ihre Fertigstellung viel länger dauerte. Das bedeutete, dass der Erzbischof bereits drei Jahre im Amt war, als er die Partitura des Werks hörte, während die Uraufführung der Komposition nicht in Olmütz, sondern in Sankt Petersburg im April 1824 stattfand. Es sollte noch länger dauern, bis die Missa Solemnis ihren rechtmäßigen Platz im Konzertrepertoire einnahm und vielleicht endlich Beethovens Wunsch erfüllte, den er über den Kyrie‐Satz geschrieben hatte: "Aus dem Herzen — möge es zum Herzen zurückkehren!"