Barokk‐Konzert: J. S. Bach, Telemann
Über die Veranstaltung
Lassen Sie sich in die Geschichte zurückversetzen und erleben Sie die Pracht der Barockmusik im wunderschönen Konzertzentrum der Liszt‐Akademie in Budapest.
Erleben Sie Virtuosität, Großartigkeit und eine Mischung aus Karikaturen und Mythologie beim kommenden Konzert des Budapest Festival Orchestra für Alte Musik. Einmal mehr wird das Ensemble von dem britischen Barockmusikspezialisten Jonathan Cohen geleitet, der unter der fachkundigen Leitung von Sigrid T'Hooft den historischen Gesten der Zeit Gestalt verleiht. Carolyn Sampson, die sich der Herausforderung des Sopransolos aus Bachs beliebtester Kantate und Telemanns Komposition "Ino" stellt, wird das Publikum mit ihrem frischen Ton, ihrer hervorragenden Technik und ihrem subtilen, sinnlichen Stil fesseln — Qualitäten, die von Kritikern des Guardian gelobt wurden.
Sowohl in der Bach‐Kantate als auch im Brandenburgischen Konzert wird die Trompete eine wichtige Rolle spielen. Fruzsina Hara, die einst als erste weibliche Trompetenstudentin an der Liszt‐Akademie ausgezeichnet wurde, wird nun mit einigen der weltbesten Orchester spielen. Neben ihren virtuosen Soli wird das Konzert auch eine einzigartige Erkundung von Telemanns Interpretationen des Charakters und der Musik verschiedener Nationen bieten.
Was könnte für den 29. September passender sein als Bachs Kantate, die möglicherweise ursprünglich zu Ehren des Heiligen Michael komponiert wurde? Wie die Partitur andeutet, ist das Werk "et in ogni tempo", das heißt, es ist zeitlos und kann jederzeit aufgeführt werden. Dies ist die einzige Bach‐Kantate, die für eine Sopranstimme und ein Trompetensolo geschrieben wurde. Sie beginnt mit einem virtuosen Dialog mit der Violine, geht über in ein auffallend melodisches und ausdrucksstarkes Rezitativ und entfaltet sich dann zu dem innigen Plädoyer der zweiten Arie. Das Werk, das mit einer konzertanten Choralbearbeitung und einem freudig fugierten Halleluja endet, ist von exquisiter Kunstfertigkeit.
Interessanterweise erhielt Bach, der einst als durchschnittlicher Musikdirektor der Thomaskirche in Leipzig galt, diese Stelle erst, nachdem der berühmte Komponist Telemann sie abgelehnt hatte. Zu Telemanns produktivem Schaffen gehören mehrere Orchestersuiten oder "Ouvertüren", in denen er das Wesen verschiedener Kulturen einfing — von den kräftigen Türken bis zu den vielseitigen Schweizern, den Moskowitern und den Portugiesen, auch ohne eine Weltreise unternommen zu haben.
Bachs sechs Brandenburgische Konzerte, die 1721 entstanden, sind ein Höhepunkt der barocken Konzertkomposition. Das zweite Konzert zeichnet sich durch eine einzigartige Solistengruppe aus, die aus Trompete, Blockflöte, Oboe und Violine besteht. Im ersten Satz tauschen die Solisten das rhythmische Thema aus, während das melancholische Andante die Trompete zum Schweigen bringt und den anderen drei Instrumenten die Möglichkeit gibt, ihrer Klage Ausdruck zu verleihen. Das Finale führt die Solisten wieder zusammen, wobei die begleitenden Streicher fast völlig in den Schatten gestellt werden, und gipfelt in einem lebhaften, freudigen Schluss.
Telemanns dramatische Kantate "Ino" wurde geschrieben, als er 84 Jahre alt war. Die Erzählung setzt dort an, wo Händels Oper "Semele" aufhört. Ino und ihr Mann Athamas haben Dionysos auf Geheiß von Zeus aufgezogen und damit Hera erzürnt. In ihrem Zorn treibt Hera das Paar in den Wahnsinn: Athamas erschießt eines ihrer Kinder tödlich, weil er es für ein Tier hält, während Ino in ihrem Wahn mit dem anderen ins Meer springt. Zeus schreitet ein, rettet Ino und verwandelt sie in eine Göttin. Nach einer ergreifenden Wiedergabe von Inos Leidensweg im Meer mündet die Kantate in eine Hymne von mozartscher Eleganz und melodiöser Schönheit.
Bewertung
5.0 von 5
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Hanne M, Denmark
Sep 2023
A wonderful concert though the dramatically enhanced last piece of music was a bit too much. (Not the music itself, but the drama)